Mahdgutübertrag
Von einer geeigneten Spenderfläche wird Mahdgut frisch aufgenommen und ohne Zwischenlagerung auf eine Empfängerfläche aufgebracht. Dabei werden im Schnitt 60 % der Zielarten übertragen. Das übertragene Mahdgut schützt die Keimlinge vor Austrocknung, beschattet den Boden, mildert Temperaturschwankungen und bietet bereits effektiven Erosionsschutz, da sich die Aufprallenergie von Regentropfen reduziert (KIRMER & TISCHEW 2006). Somit sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Etablierung gegeben.
Beim Mahdgutübertrag handelt es sich um eine vergleichsweise einfach umzusetzende Methode, da das Mahdgut bereits die entsprechenden Zielarten enthält und somit eine aufwändige Vermehrung der Zielarten, wie sie bei der Herstellung von Saatgutmischungen geschieht, nicht notwendig ist. Zu beachten ist jedoch, dass beim Mahdgutübertrag sehr viel Biomasse transportiert wird, was wiederum die Transportkosten erhöht. Weiterhin sind die Recherche nach geeigneten Spenderflächen und die Planung des Übertrags zu einem optimalen Termin oft mit einem hohen Organisationsaufwand verbunden.
Der Mahdgutübertrag stellt eine Nutzungsmöglichkeit des Aufwuchses von Flächen mit geringem Futterwert oder von spät gemähten Beständen dar, sofern diese aufgrund des Artinventars als Spenderfläche geeignet sind.