Zur optimalen Ausbildung einer artenreichen Wiesengesellschaft ist eine regelmäßige Mahd unverzichtbar.
Nach der Aussaat im September kann, bei starkem Aufkommen von unerwünschten Arten, ein erster Schnitt im Spätherbst von Nöten sein. Dieser sollte in einer Höhe von 10 bis 15 cm erfolgen, um die jungen Ansaatarten nicht zu beschädigen. Das Schnittgut kann auf der Fläche verbleiben und dient zusätzlich als Schutz. Beim vereinzelten Auftreten von unerwünschten Arten können diese auch per Hand entfernt werden.
Wenn Sie die Einsaat im Frühjahr vorgenommen haben, verfahren Sie bitte wie im Punkt „Im ersten Standjahr“.
Im ersten Standjahr sollte ab Mitte April bis Anfang Mai in einer Höhe von 10 bis 15 cm der erste Schnitt erfolgen. Dieser kann auf der Fläche verbleiben und dient bei Trockenheit als Verdunstungsschutz. Nach 40 Tagen bis zu acht Wochen kann der zweite Schnitt durchgeführt werden. Jedoch sollten Sie ab jetzt das Mahdgut von der Wiese zu entfernen, da es ansonsten zu Anreicherung von Nährstoffen kommen kann, wodurch die Artenzahl in Ihrer Wiese abnimmt. Sollte Ihre Wiese nach dem zweiten Schnitt üppig nachwachsen, können Sie nach dem oben angegebenen Zeitraum einen erneuten Schnitt durchführen.
Ab dem zweiten Standjahr wird die Wiese in der Regel zwei Mal im Jahr gemäht. Der erste Schnitt sollte Mitte Juni, der zweite nach ca. sechs bis acht Wochen (Mitte August) erfolgen. Sie müssen die Wiese auf jeden Fall pflegen, auch wenn sie gerade in voller Blüte steht. Alternativ können Sie auch abwechselnd nur 50 % der Wiese mähen und zwei Wochen später den anderen Teil (dann aber schon Anfang Juni bzw. Anfang August mähen). Eine Mahd der Wiese zu den genannten Zeiträumen ist wichtig, weil bei späterer Mahd über längere Zeit Gräser gefördert werden und der Arten- und Blütenreichtum in der Regel schwindet. Durch eine regelmäßige Pflege wird sich Ihre Wiese zu einem Paradies für Pflanzen, Tiere und für Sie selbst entwickeln.
Je nach Wüchsigkeit können auch bis zu drei Mahddurchgänge zwischen Juni und Oktober, in einem Abstand von 40 Tagen bis acht Wochen, durgeführt werden.
Wenn sich Ihre Wiese etabliert hat, können Sie zur Erhöhung der Artenvielfalt einen Streifen bei der Mahd auslassen. Zahlreiche Schmetterlinge legen ihre Eier in langhalmige Arten und verpuppen sich dort über den Winter, somit stellen diese Altgrasstreifen einen wichtigen Rückzugsort dar. Den Altgrasstreifen bitte jedes Jahr an einer andere Stelle in Ihrer Wiese stehen lassen und bei der ersten Mahd mit mähen.
Zu Bedenken ist, dass eine Mahd der angelegten Fläche mit einem handelsüblichen Rasenmäher schwer umzusetzen ist, da eine Mahdhöhe von mind. zehn Zentimetern nicht unterschritten werden sollte. Bei einer geringeren Höhe würden die Rosetten der Wildpflanzen irreversibel beschädigt werden. Wenn der eigene Rasenmäher für die Mahd nicht geeignet ist, kann z.B. auf eine Sense zurückgegriffen werden. Möglich sind auch für den entsprechenden Gebrauch ausgerüstete Motorsensen, Freischneider, Einachs-Schlepper oder Traktoren mit Mähbalken.