Deutschland hat laut dieser Strategie u.a. eine besondere Verantwortung für folgende Arten:
• Arten, die in Deutschland oder Mitteleuropa endemisch sind, also nur hier vorkommen.
• Arten, die in Deutschland oder Mitteleuropa ihren weltweiten Verbreitungsschwerpunkt haben.
• Einheimische Arten, die in Deutschland und angrenzenden Gebieten stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind.
Unter Abschnitt B 1.1.4 der NBS wird die genetische Vielfalt von wildlebenden und domestizierten Arten behandelt. Deutschland strebt dabei unter anderem folgendes an:
• Erhaltung einer Vielfalt von regional angepassten Populationen.
• Vermeidung der Verfälschung der genetischen Vielfalt der wildlebenden Tier- und Pflanzenwelt durch Ansiedelung und Ausbreitung von nicht heimischen Tier- und Pflanzenarten.
• Sicherstellung des natürlichen genetischen Austauschs wildlebender Arten.
Der Abschnitt C 3 beschäftigt sich mit der biologischen Sicherheit und mit der Vermeidung von Faunen- und Florenverfälschung.
Die Maßnahmen der EU und des Bundes beziehen sich vor allem auf den Schutz der Natur vor gentechnisch veränderten Organismen (GVO). Sie sollen die Einschleppung und das Ausbringen gebietsfremder Arten in der freien Natur verhindern.
Des Weiteren soll die EU eine Regelung zum Inverkehrbringen von Saat- und Pflanzgut gebietsheimischer Herkünfte für Arten, die unter das saatgutrechtliche Artenverzeichnis fallen, treffen. Deutschland hat sich die Erarbeitung einer nationalen Strategie zum Schutz vor invasiven Arten als Ziel gesetzt. Die Länder und Kommunen werden durch die NBS beauftragt, der Ausbreitung invasiver Arten präventiv entgegenzuwirken. Dies geschieht durch die Anwendung einschlägiger naturschutzrechtlicher Bestimmungen (Schutz vor Verfälschungen wildlebender Tier- und Pflanzenarten).
Außerdem wurde der Arbeitsgruppe Neobiota die Aufgabe gestellt, eine fachliche Grundlage für den Schutz vor Faunen- und Florenverfälschung zu erarbeiten. Der Zentralverband Gartenbau soll Empfehlungen zum Umgang mit gebietsfremden invasiven Arten für Gärtner, Verwender sowie für Garten- und Landschaftsplaner entwickeln. 2008 wurde die Broschüre „Umgang mit invasiven Arten“ mit diesen Empfehlungen herausgegeben[1] (BMU 2007)[2].
[1] http://www.g-net.de/download/Empfehlung-Invasive-Arten.pdf, November 2010
[2] http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/biolog_vielfalt_strategie_nov07.pdf, Dezember 2010