Hinweise zur Förderung des Projektes
Vom 01.07.2006 bis 30.11.2007 wurde am Prof. Hellriegel Institut e.V. das Modellprojekt „Entwicklung eines webbasierten Informationssystems für naturnahe Begrünungsmaßnahmen" für ausgewählte Modellregionen im Land Sachsen-Anhalt durchgeführt. Die Förderung dieses Projektes erfolgte im Rahmen des Operationellen Programms des Landes Sachsen-Anhalt, das gemeinsam von der Europäischen Union, dem Bund und dem Land Sachsen-Anhalt finanziert wurde. (Im Rahmen dieses Programms beteiligte sich der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft, Abt. Ausrichtung, (EAGFL-A) mit 75 % an den öffentlichen Ausgaben.)
Mit dem Projekttitel „Informationssystem Naturnahe Begrünungsmaßnahmen (INB) und Spenderflächenkataster Sachsen-Anhalt“ wurde das Spenderflächenkataster seit dem 01.04.2009 auf den gesamten Bereich von Sachsen-Anhalt ausgeweitet. Das Projekt ist seither an der Hochschule Anhalt, Standort Bernburg angesiedelt. Die Förderung wird im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (EPLR) des Landes Sachsen-Anhalt gewährt. Das EPLR wird gemeinsam von der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Sachsen-Anhalt finanziert. Im Rahmen dieses Programms beteiligt sich der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) mit bis zu 75 % an den öffentlichen Ausgaben. Im Mittelpunkt standen in einer ersten Projektphase (Laufzeit bis 31.03.2010) die bislang noch nicht in das Projekt integrierten Regionen der Landkreise Altmarkkreis Salzwedel, Börde, Jerichower Land, Wittenberg, Salzlandkreis und Anhalt-Bitterfeld. In einer zweiten Projektphase wurden zwischen April 2010 und Ende September 2013 u. a. die oben genannten Landkreise in das Projekt eingebunden. Weiterer Projektinhalt war die modellhafte Entwicklung eines Maßnahmeflächenkatasters, welches potenzielle Empfängerflächen für eine Aufwertung mittels naturnaher Begrünungsmethoden bedürfen, vorhält. Hierfür wurde mit dem Landkreis Wittenberg im Osten Sachsen-Anhalts kooperiert.
Innerhalb des Folgeprojektes (bis 30.09.2015) erfolgte die Evaluierung der Spenderflächen der ersten Aufnahmejahre und die Prüfung auf ihre weitere Eignung als Spenderfläche. Weiterhin wurden neue Spenderflächen erhoben, um den Datenbestand für das Land Sachsen-Anhalt auszuweiten. Der Wissenstransfer für naturnahe Begrünungsmaßnahmen in die Praxis wurde durch die Organisation von Workshops unterstützt.
Im anschließenden Folgeprjekt (Projektzeitraum 02/2017 bis 09/2020) wurde eine spezifizierte Evaluierung von Spenderflächen zur Auswahl von Optimalen Spenderflächen durchgeführt - sodass für großflächige Begrünungen ein Pool an Flächen bereit steht, welche u.a. in ihrem Artinventar, Bewirtschaftungsmöglichkeiten und Biomassegewinn eine optimale Eignung aufweisen. Die Weitergabe von Informationen wurde, genau wie in den Vorgängerprojekten, weiterhin im Rahmen von Workshops und Exkursionen umgesetzt. Ebenso wurden verschiedene Begrünungsmaßnahmen in ganz Sachsen-Anhalt fachlich begleitet. Neu in diesem Folgeprojekt war die Durchführung von Keimversuchen mit Wiesendrusch, welcher von drei verschiedenen Spenderflächen eigens geerntet wurde. Die Keimfähigkeit der Proben, welche unterschiedlichen Lagerbedingungen unterworfen waren, soll geprüft werden. Diese Versuche werden in enger Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau, Abteilung Saatgutprüfung und -anerkennung, in Halle umgesetzt.
Das laufende ELER-Projekt "Erweiterung und Betreuung des Spenderflächenkataster Sachsen-Anhalt und des Informationssystems für naturnahe Begrünungen – Intensivierung und Ausbau des Wissenstransfers für die Aufwertung und Entwicklung wertvoller FFH-Offenlandlebensräume" (Projektzeitraum 10/2020 bis 09/2024) schließt inhaltlich an die Vorgängerprojekte an. Das Spenderflächenkataster wird durch neue geeignete Flächen erweitert und im Rahmen von Kartierungen aktualisiert. Die Keimversuche werden fortgeführt und um artspezifische Keimtests erweitert. Neben geplanten Workshops wird die Entwicklung eines Leitfadens zur naturnahen Begrünung ein neues zentrales Element im Wissenstransfer darstellen.